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Samstag, 11. Mai 2013


Skript zum Video

"Was ist Kapitalismus"
der Video Reihe
"Kapitalismus neu begreifen - als unnatürlich erkennen"


Guten Tag verehrter Hörer, Ich hoffe das sie bereits einen langen Erkenntnis Weg hinter sich haben bis sie auf mein Video gestoßen sind denn das nun folgende ist ohne Hintergrund Wissen niemals im vollen erfassbar.
Falls es jedoch an diesem Hintergrund Wissen mangelt kann ich nur auf die Beschreibung des Videos hinweisen in der man Links zu etlichen Gruppierungen und Themen finden kann auf die ich hier meist nur ansatzweise Bezug nehme.
Außerdem möchte ich darauf hinweisen das dieses Video – und die darauf aufbauende Video Reihe – auf der Arbeit einer anderen Person beruht bzw. aus meiner Sicht vervollständigt. Unter dem Pseudonym 


hat sie bereits schon etliche Videos hier auf YouTube veröffentlicht.
Ihre bereits publizierten Videos werden einem bei einem gegebenenfalls angestrebten Erkenntnis Pfad bezüglich der Thematik bestimmt weiter helfen und - Den - das möchte ich besonders betonen - jeder für sich alleine begehen muss da jeder diesbezüglich andere Dogmen vorzuweisen hat und der Facettenreichtum des Themas schier unbegrenzt ist.


1. Kapitel Begriffs Klärung

Was ist für Sie Kapitalismus ?
Ist Kapitalismus Luxus und Wohlstand, Arbeit und Sklavendienst, Reich und Arm, Konsumwahn und Globalisierung, Egoismus oder eben doch natürlich wie ein Spiel mit Regeln und dem Gewinn der die eigene Gier lockt ?
Sie sehen es ist alles, die Ordnung – das Geheimnis hinter alle dem was sie als Gesellschaft verstehen und dementsprechend leben.
Doch ist sie Natur – die Ordnung oder sind wir doch nur Marionetten der Welt und der Aufgabe des eigenen freien Willens geschuldet – sind wir Irre ?
Haben wir einen Irrsinn entwickelt der uns etwas wahrnehmen lässt was nicht ist ?

Nur die aller erste Annahme die dieser Ordnung vorausgesetzt wird kann diese wieder auflösen – Die Prämisse ist der Ursprung der Folge – der Wirkung – und muss dementsprechend hinterfragt werden, auf ihre Richtigkeit überprüft.
Einzigst die Begrifflichkeit Kapitalismus kommt dieser Art von Ursprung auf die Spur.

Kapitalismus – ein Wort – kaum ausgesprochen wird man samt der Definition weggeschoben.
Gern wird es nur noch mit dem Linken Lager assoziiert und wird dementsprechend deformiert, doch indem man es leugnet hat man es noch lange nicht beseitigt oder gar überwunden.
Die wahre Bedeutung des Begriffes ist verklärt – war es wahrscheinlich schon immer.
So gilt es nur noch als Synonym für niederträchtige und gierige Ausbeutung der Kapitalisten – also den besitzenden Eigentümern, so manch einer denkt sogar seine Marktwirtschaft wäre kein Kapitalismus weil diese mit Norm und Gesetz gerecht ausbeute.
Doch fern ab dieser subjektiven Empfindungen, wagten es schon viele bewusst oder unbewusst diesem Wort eine Definition zu geben die all dem wirklich gerecht wird und dem Menschen wirklich klar macht wie blöd er doch war.

Geht man nach Karl Marx umschreibt der Begriff Kapitalismus eine Gesellschaft in der aufgrund des privaten Eigentums eine ständige Akkumulation, also Anhäufung, dieses angestrebt wird – auch in Form der Mehrwertschöpfung, auch wenn bereits dieser Begriff ungeschickt gewählt wurde, doch später dazu mehr.

Doch auch von dieser Definition möchte ich mich entfernen, Marx erkannte nicht warum der Mensch das Eigentum will – warum er es für überlebensnotwendig hält.

Der Mensch verbindet mit dem Eigentum eben doch so viel mehr als Marx je erfassen oder gar zu Blatt bringen konnte, allein schon der Profit beruht einzig und allein auf dem Eigentum – die Eigentumswertschöpfung ist von großer Bedeutung denn sie soll die angebliche Überlebensnotwendigkeit
Doch schafft das wirklich Wert ?
Ist der Profit überlebensnotwendig oder geht es auch ohne, und wenn ja mit welchem anderen Wert ?
Das ist die große Frage um die sich die gesamte Video Reihe drehen wird und ich hoffe das zuletzt ein jeder von euch eine Antwort auf diese Frage finden wird – diese Eigentumswertschöpfung ist eben bereits Kapitalismus und muss dementsprechend auf seine Richtigkeit überprüft werden.

Weshalb der Kapitalismus nun genau immer an sich selbst scheitern wird und weshalb jegliche Ökonomische Diskussion und die daraus gezogene Handlung nutzlos ist und nur eine Farce dar stellt werde ich versuchen in diesem Video näher zu erläutern :


Auch die momentan zirkulierenden Lösungsansätze sind nur ökonomische, von denen ich ausdrücklich Abstand halten werde und sie deshalb nur kurz hier kritisch anschneiden werde.


2. Kapitel Lösungsvorschläge die sich NIE von der Ursache lösen

Bedienungsloses Grundeinkommen – Ein Geldbetrag der bedingungslos an jeden Bürger monatlich ausgeschüttet wird um ihm eine gewisse Freiheit zu ermöglichen.
( Ein Blatt Papier mit einer Zahl drauf soll dem Menschen die Freiheit erlauben – sind wir nicht irgendwie Irre ? )
Das Modell findet innerhalb der Gesellschaft viel Zuspruch und wird bereits von etlichen gefordert, auch Organisationen wie Bertelsmann oder Weltethos unterstützen es, die Piraten Partei steht immer noch für dieses Modell ein und auch Götz Werner sei hier auch genannt.
Eine Revolution, ein Wandel oder gar eine vollständige Befreiung wird mit dem Modell verbunden und soll einzig und allein durch dieses „Bedienungslosen“ Geld verwirklicht werden – fast so als würde man einer neuen marxschen Utopie der klassenlosen Gesellschaft begegnen, aber eben nur einer Utopie – ein Vorstellung fern ab von Fakten, interpretiert von Kleingeistern.
Einzigst die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser Forderung nach Geld sollte hinterfragt werden – ein genaueres ergründen bei welchem Ursprung sich diese Forderung begründet könnte nur die einzig logische Antwort das Eigentum an sich geben – dies wäre Systemkritik und keine bloße Reform.
Und genau wegen dieser Leugnung von den offenkundigen weiterführenden Zusammenhängen und Widersprüchen sollte man von diesen Anhängern auch keine weitergehende kapitalistische Kritik erwarten den sie folgen nur dem gängigen Aktionismus einer liberalen Ideologie die sich im Angesicht der Blamage immer mehr radikalisiert.
Zinses Zins Effekt nach Gesell – Bereits Silvio Gesell soll die destruktive Eigenschaft des Zinses entdeckt haben.
Kurz gefasst soll der Zins bzw. dessen Zinses Zins Effekt auf Dauer exponentiell die Geldmenge anwachsen lassen, dabei ist zu beachten das jedes Vermögen eine Schuld braucht – das bekannte Schuld = Vermögen Spiegelbild wird hier gern angeführt.
Durch diesen Effekt muss das Geldsystem früher oder später zusammenbrechen, eine unglaubliche Behauptung die jedoch von den eigentlichen Problemen ablenkt.
Der Zins ist nur ein kleines Rad im großen Getriebe – ein Detail im großen ganzen der kapitalistischen Ordnung und sollte dementsprechend behandelt werden.
Eine ganze Zinskritiker Bewegung hat sich gebildet – zu einem der bekanntesten Vertretern gehört Bernd Senf der in verschiedensten Modellen anschaulich erklärt wie der Zins seine Macht entfaltet.

Auch Silvio´s Konzept einer Freiwirtschaft sei hier genannt das eine Art Mittelweg zwischen Kommunismus und Kapitalismus darstellen sollte, zum einem soll ein sogenanntes Freigeld zirkulieren das negativ entwertet und somit in Fluss bleibt, anderer seits soll ein kollektives Freiland geschaffen werden um zu versuchen die negativen Folgen des privat Eigentums auszugleichen.
Doch auch diese anarchistische gesellschaftliche Ordnung verspricht nur Linderung der Schmerzen dem einem der Kapitalismus zufügt – doch man muss die Ursache der Schmerzen beseitigen um den Menschen zu heilen und nicht die Wunden pflegen auf das er die Ursache länger ertragen kann bis sie ihn schlussendlich doch ermordet.

Quellen :
http://www.berndsenf.de/
http://www.youtube.com/user/LustAufNeuesGeld/videos?view=0&flow=grid

Plan B – nach Andreas Pop - Ein umfassendes Modell das aus den beiden schon zuvor genannten Lösungsvorschlägen besteht
und von den Vertretern der Institution Wissensmanufaktur publiziert wird.
Einer der bekanntesten Vertreter dieser Institution ist ein gewisser Herr Andreas Pop der meist in recht fundamentalistisch wirkenden Vorträgen das Publikum schnell auf seine Seite bringt und mit eingängigen Floskeln die schnell zu erfassen sind und ständig wiederholt werden von seiner Sicht der Dinge überzeugt.
Den Anspruch den er mit dieser Art von Kritik deckt kann nur auf außenstehenden der Thematik bzw. dem einfachen Volk befriedigend wirken.
Deshalb sei Vorsicht geboten den sein Geschwätz zeugt von wenig Substanz und kommt nicht einmal ansatzweise einer Kritik gleich die eigentlich nötig wäre.
Voluntarismus – Libertär – eine voluntaristische Gesellschaft soll ganz Zwang und Gewaltlos interagieren und sich organisieren können, der Staat selbst fällt da aus ihrer Sicht durch und wird dementsprechend verteufelt.
Das privat Eigentum soll das oberste Gut dieser Gesellschaft werden, doch das genau dieses Eigentum auf Zwang beruht ist außerhalb ihrer Wahrnehmung.
Dieses anarchistische Konzept beruht und krönt auf eine große politische Richtung – dem Liberalismus der seine Anfänge bereits vor 350 Jahren nahm und seit dem politisch bestimmend ist.
Doch aus diese Ideologie entwickelt sich weiter und wird immer mehr zur Gefahr der Gesellschaft wie es einst der Faschismus war zeigt diese politische Richtung im Zuge der Globalisierung des Neoliberalismus seine hässliche Fratze und wird sich auch weiter radikalisieren und als neue Rechte – also als libertäre ihr Unwesen auf dieser Welt treiben.
Sie wollen ihren entfesselten Anarchokapitalismus in seiner vollen Pracht erleben und propagieren ihn als Freiheit – also liberale Freiheit die meiner Ansicht nach keine wirkliche Freiheit darstellt, viel mehr wird hier Unzucht mit dem Wort getrieben wie auch mit dem Wort sozial das aus ihrer Sicht die Eigentümer bzw. Unternehmer sind.
Unterstützt wird dieses Gedankengut weltweit, auch wenn sich die meisten politischen Parteien noch nicht offen zu dieser radikalen Interpretation der liberalen Freiheit bekennen wollen und noch im neoliberalen Lager verbleiben wird diese politische Richtung in nächster Zukunft maßgebend sein.
Zu den wohl bedeutendsten Vordenkern gehören Organisationen wie FreiwilligFrei oder die Bertelsmannstiftung, Partei der Vernunft oder die Piraten.
Marxismus – Kommunismus – Sozialismus – eine Forderung nach einem neuen, alten Manifest des Kommunismus wird hier und da immer mehr wieder gefordert, Karl Marx hat großen Mut bewiesen als er damals – entgegen jeglicher vorherrschenden Meinung des damals aufkommenden Liberalismus das privat Eigentum wäre Natur Recht – dieses Eigentumsrecht in Frage stellte und vor allem kritischen Bezug auf den damals noch umjubelten Adam Smith der Begründer des Wirtschaftsliberalismus und der freien Marktwirtschaft nahm.
Das Eigentum war Raub an der Gemeinschaft“ – das war der Grund Gedanke auf den Karl Marx aufstieg und im Zuge der damaligen grenzenlosen Ausbeutung der Industriellen Revolution und bitter armen sozialen Verhältnissen viel Rückhalt gewann.
Doch er schuf das Eigentum nicht ab sondern wandelte es nur in ein kollektives Staatseigentum um, deshalb scheidet auch sein Konzept aus, egal wie basisdemokratisch die Mitbestimmung über das Staatseigentum auch wäre und wie weit sich doch die Diktatoren des Realsozialismus von den einstigen demokratischen Bestrebungen von Marx entfernt hatten.
Ressourcenbassierte Wirtschaft - Ein wie sie es selbst nennen „sozialökonomisches“ Konzept zur Neugestaltung der Gesellschaft.
Unterstützt und gegründet von einem gewissen Herr Peter Jophef und unterstützt von Projekten bzw. Bewegungen wie dem Zeitgeistmovement und dem Venus Projekt das von Jacque Fresco ins Leben gerufen wurde.
Das Eigentum soll wie all seine mit ihm verbundenen Zwänge einfach aufgelöst werden, stattdessen - wie sollte es auch anders sein – soll eine Technokraten Elite bedarfsorientiert entscheiden können wer was auf dem Planeten benötigt um allen einen gleichen Lebensstandard ermöglichen zu können.
Doch wenn ein Franz Hörmann dazu seine Vorträge hält wird einem schnell klar wie wenig Konsistenz dieser Konzept hat, viel mehr wird hier eine Art Kollektiv Eigentum geschaffen, ähnlich dem Kommunismus – aber das Eigentum selbst nicht aufgelöst.
Ein Anarchistisch libertär angehauchtes Konzept der dem Anspruch der der geschichtliche Hintergrund des Eigentums an dessen Kritiker setzt nicht gerecht wird.
All diese Konzepte und ihre Erdenker begehen einen Fehler und zwar das sie auf eine Grundannahme aufbauen, auf einer Prämisse die jeglicher Diskussion vorausgesetzt wird und das ist der Kapitalismus bzw. das Eigentum.
Sie bleiben dem politischen Mantra treu, sie denken ökonomisch doch ich will die meiner ansicht berechtigte Frage stellen ob ein Leben ohne menschlich erdachte Ordnung mit der Ordnung der Natur möglich ist ?
Eben natürlich.
Dies eliminiert jegliche dem Menschen je bekannte Ideologie und politische Weltanschauung von vorn herein als nichtig.
Doch hierzu mehr in meinem Video :

Eine politische Ausordnung des Kapitalismus


3. Kapitel Ausmaße

Die momentan laufende Krise ist von epochaler Bedeutung – doch die wirkliche Bedeutung derer noch längst nicht erkannt, im Grunde befindet sich die gesamte Menschheit schon seit 10.000 von Jahren in dieser einen Krise die ihren Ursprung in der Erlernung des Eigentums fand, all das was nach folgte ist das was uns bisher aus machte und doch ist es falsch.
Der geschichtliche Hintergrund des Eigentums übersteigt jeglichen Horizont des Menschen und geht bis zurück zu den ersten Anfängen der Hochkulturen – kein Buch mag sich mehr daran erinnern – selbst die Bibel erscheint in diesem Vergleich als ein bescheidener Ausschnitt dessen dessen eigentlicher Ursprung noch viel länger im Menschlichen Geiste inne wohnt.
Selbst die Religion ist nur eine Auswirkung einer Ursache die noch viel weiter zurück liegt – so war selbst die Aufklärungs- Epoche bzw. das was sie hervor brachte nur eine Farce die versuchte sich von den Zwängen der Theologie zu befreien um dann doch kapitulierend vor der eigenen Dummheit beschämend eine Verweltlichung der göttlichen Ordnung zu verwirklichen.
Einzig die Philosophen der Aufklärung allen voran mit Kant und später Nietzsche waren diesem uralten Geheimnis nahe gekommen doch könnten auch sie es nie vollenden.
All das was der Mensch jemals als Kultur, Zivilisation und kollektiven Gedächtnis kennen lernte muss abgestreift werden.
Einzig und allein hier sollte angesetzt werden um dem Eigentum – dem Kapitalismus ein würdiger Gegner zu sein.

Doch dies bedarf noch viel größeren Ausführungen und vor allem intensiveren die ich versuche in einem nachfolgenden Video auszuformulieren :

Geschichte, neue Zusammenhänge – der Ursache auf der Spur

Nun bleibt nach all der Kritik die ich äußerte und auch noch äußern werde, all die der Menschheit bekannten Wege zur Bewältigung ihrer Problemen ich damit verschlossen habe, welchen Weg habe ich geöffnet ?

Mehr werde ich zu diesem Zeitpunkt des Erkennens auch nicht sagen, erst wenn man das zuvor genannte verstand und erkennt das man im Grunde leer ist – jegliche je gemachte Erfahrung nichtig - ist man erst wirklich bereit für etwas neues das einen diese Leere wieder füllen kann.


Weiterführender Abschluss

Ich hoffe ich habe ihr Interesse geweckt und sie stellen sich Fragen nach dem Wie und Warum, weshalb die Menschheit all dies ertrug und ertrugen konnte, oder sind sie sich immer noch selbst Wege und wollen das zuvor vorgetragene nicht an sich heran lassen – leugnen und vor Wut nach außen tragen ist dabei ein eindeutiges Zeichen von Eskapismus.
Doch sollte letzteres nicht zutreffen möchte ich sie nur darum bitten nicht vom Erkenntnis Weg abzukommen und mir bzw. Keuronfuihs Videos weiter Beachtung zu schenken. 


4 Kommentare:

  1. Einige Anmerkungen und Unklarheiten bzgl. Libertarismus, Kommunismus, RBE: Der Kommunismus in der Phase der Diktatur des Proletariats sollte nach Marx niemals eigentumslos sein. Im Gegenteil. Marx schreibt in einigen der wenigen Sätze, die er über die post-kapitalistische Gesellschaft verliert, dass ebendiese Gesellschaft noch in "jeder Beziehung mit den Muttermalen der alten Gesellschaft behaftet" sei. Was bereits der Verteidigung der Revolution resp. ihren Errungenschaften wegen auch nicht verhindert werden kann. Geld, Eigentum und auch der Staat sollten aber verschwinden.

    Marx war überdies nicht Advokat der Demokratie. Wo er über sie positive Worte verlor (etwa bzgl. England), tat er dies stets aus der Warte des revolutionären Strategen. Was danach kommen sollte, das hatte der nie ausgeführt (weil die Menschen das selbst entscheiden sollten), allerdings erfüllt bspw. die Utopie der RBE-Verfechter im wesentlichen die "Anforderungen" an einen vollendeten Kommunismus, wie man ihn von Marxens Kritik ausgehend sich ausmalen könnte. Einige K-Gruppen feiern sogar den 2. und 3. Zeitgeistfilm, und besonders jene, welche die Strategie einer Entmonetarisierung verfolgen.

    Hier tun Sie aber den RBE-Adepten unrecht, wenn Sie ihnen eine Technokratenelite unterschieben. Güter sollen den verfügbaren Ressourcen und Bedürfnissen entsprechend zur Verfügung gestellt werden. Ihre Bedürfnisse teilen die Menschen einem Computer mit. Produkte würden auch nicht unbedingt zugeteilt. Ein Mensch könnte einfach in ein "Geschäft" gehen und sich aus dem Regal nehmen, was er gebrauchen kann. Insofern ist da bewusst bereits die konkrete Möglichkeit angelegt sich jeder Kontrolle hier zu entledigen.

    Hier tun Sie gleichzeitig aber auch Lenin, Trotzky und Stalin unrecht. Insbesondere letzterer war ein ungeheuer gebildeter Mensch. Der hatte seinen Marx nicht nur gelesen, Sie können felsenfest davon ausgehen, dass er ihn auch verstanden hat. Es ist nicht so, als hätte der irgendeinen seiner Gedanken verfälscht, und immerhin eine Konsequenz hatte der sehr folgerichtig bereits gezogen: Das Wirtschaften war nun nicht mehr der Kapitalakkumulation also einem bewusstlosen Treiben untergeordnet, man hatte den Zweck sich zu eigen gemacht.

    Wichtig fände ich an dieser Stelle eine große Unklarheit in Ihren Texten auszuräumen: Wie ist Ihr abfälliger Begriff der Ökonomie gemeint? Die heißt im klassischen Sinn immerhin nicht mehr als die planmäßige Deckung einer Nachfrage. Wenn ich und einige Freunde nun hunger haben und ich schließlich etwas Koche, ist das bereits eine ökonomische Handlung. So meint auch Marx die Sache.

    Zuletzt zum Libertarismus noch: Der hat wirklich seine Wurzeln im Liberalismus, hingegen Sie fallen hier auf die Reklame der Hyper-Kapitalisten rein. Anarchismus ist traditionell eine sozialistische Strömungen, und Libertarismus war nur ein anderes Wort dafür. Diese Begriffe erfuhren eine radikale Umdeutung im Amerika des ausgehenden 20ten Jahrhunderts. Einer der bedeutensten Vertreter dieser Schule, M. Rothbard, arbeitete etwaiges in seinem Essay "Are Libertarians 'Anarchists'?" sogar heraus. Untertreibend gesteht er da "all [anarchists had] socialistic elements in their doctrines" und "possessed socialistic economic doctrines in common."

    Wesentlich ist noch, dass DIESER "Libertarismus" nicht in der Tradition des Liberalismus steht. Bereits Adam Smith wäre unvereinbar mit diesem Ansinnen gewesen, wenn man sich nur mal anschaut was er zur Arbeitsteilung im Kapitalismus geschrieben hat. Oder nehmen Sie Humboldts Kritik am Staat. Seine Argumente müssten heute auch der Organisation eines gewöhnlichen Unternehmens die Legitimationsgrundlage nehmen. Klassische Liberale waren weitestgehend nie die Ultrakapitalisten als die sie von interessierter Seite oft hingestellt werden. Im Gegenteil: Sozialisten/trad. Anarchisten und Libertaristen beriefen sich m.E. zu Recht oft auf diese Menschen. D. Riccardo war sogar Namensgeber einer eigenen sozialistischen Schule.

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  2. Ach, und Daumen hoch für's Unternehmen dieses Mammutprojekts. Hier keine wesentliche Sache zu vernachlässigen ist sicher ein Ding der Unmöglichkeit.

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  3. Sie konzentrieren sich verbissen darauf, die angeblichen Unterschiede hervor zu heben. Das Wesentliche besteht aber darin, die Gemeinsamkeiten zu erkennen.

    Siehe hierzu:
    https://www.youtube.com/watch?v=IDg3ET_3tvo

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    1. Wie bitte? Wo? Ich habe im Gegenteil die Gemeinsamkeiten von Kommunismus, RBE und trad. Libertarismus hervorheben wollen. Dabei war das aber gar nicht die Hauptsache. Die Anmerkungen beziehen sich vor allem auf einige nicht hinreichende und z.T. verkehrt wiedergegebene Inhalte. (Und selbstverständlich lassen sich in dieser Kürze und Prägnanz einige Grobheiten nicht vermeiden. Indes ich habe darum auch keine kontroversen Inhalte aufgemacht, sondern strikt die zweifelsfreien Unstimmigkeiten behandelt. Obschon ich mich selbstverständlich gerne korrigieren lasse, wenn mir dabei ein Fehler unterlaufen ist.)

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